David Tennant – das ist ein Name, den nicht jeder kennt, aber jeder schon einmal in einer Serie, in einem Film oder gar im Theater bewundert hat.
Als kleiner Bub und großer Dr. Who-Fan beschloss er bereits sehr früh, Schauspieler zu werden. Damals hätte er sicherlich nicht gedacht, dass er selbst als 10. Doktor seinen Durchbruch als Schauspieler feiern würde. Spätestens seit seiner Verkörperung des Barty Crouch jr. in ‘Harry Potter und der Feuerkelch’ kennt jeder sein Gesicht.
Unzählige Rollen später, war es am 9. Juni endlich soweit – ‘Don Juan in Soho’ im Wyndham’s Theatre im Londoner Westend. Ich habe es diesmal nicht verpasst, Tickets für eine Theateraufführung mit David Tennant zu besorgen. Ob ich aufgeregt war? Bloody hell, YES!
Die Geschichte von Don Juan ist ja eigentlich schon unzählige Male verfilmt und aufgeführt worden. Doch “Don Juan in Soho” ist anders, denn diese Version wurde von Patrick Marber in die heutige Zeit und nach London adaptiert.
Don Juan, von Beruf Sohn hat den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als Frauen jeden Alters reihenweise flachzulegen. Immer an Don Juans Seite: Assistent Stan, der das wilde Leben vertuscht, die Dates koordiniert und am Ende sogar um sein Gehalt geprellt wird. Wir lernen außerdem DJs Frischvermählte, den Schwager, unzählige Gespielinnen, seinen Vater und auch den Sensenmann kennen.
Das Stück war überraschend frisch und unglaublich lustig. Die anfängliche Panik, möglicherweise nichts zu verstehen, war schnell verflogen, denn Tennant und seine Kollegen verstehen ihr Handwerk. Man fühlt mit Elvira, die DJ nur geheiratet hat, um sie in die Kiste zu bekommen. Man fühlt mit dem verzweifelten Vater, der angelogen wird, damit er den Geldhahn nicht zudreht. Man fühlt mit Stan, der sich aufopfert und dafür nicht einmal eine Unterschrift auf seinem Gehaltsscheck erhält. David Tennant schafft es sogar, dass man nicht mal den herzlosen, egoistischen, sexsüchtigen und noch unreifen Don Juan hassen kann und einfach nur in den Arm nehmen möchte. Ok, letzteres liegt wahrscheinlich nur an meiner fehlenden Objektivität. ;-)
Kurz gesagt: Es war atemberaubend toll. Auch die Plätze waren super. Wir saßen in der ersten Reihe des oberen Balkons und konnten richtig gut sehen. Der Grand Circle im viktorianischen Wyndham’s Theatre ist also eine preisgünstigere Alternative zu den Plätzen im Innenraum und sehr zu empfehlen.
Hiermit schwöre ich feierlich, dass ich nie wieder ein Theaterstück von David Tennant in Europa verpassen werde.
Bis ganz bald,